Hansa-Business-Park: Stadtnetze bauen Umspannwerk und Stromtrasse

Zukunftsgerichtete Infrastruktur für Batterieforschung und mehr

Setzten den symbolischen Spatenstich für das neue Umspannwerk: Alexandra Rösing (Geschäftsführerin Stadtnetze Münster), Janek Büsing (Bauleitung Hubert Nabbe Hoch- und Tiefbau), Oberbürgermeister Markus Lewe, Franz Süberkrüb (Geschäftsführer Stadtnetze Münster) und Torben Redder (Anlagenplanung, Stadtnetze Münster).

30. August 2024

Damit die geplante Forschungsfertigung Batteriezelle (FFB) pünktlich ihre Arbeit im Hansa-Business-Park aufnehmen kann, schaffen die Stadtnetze Münster im Süden Münsters eine neue leistungsstarke Stromnetz-Infrastruktur. Der absehbar hohe Energiebedarf für die Forschungsfabrik Batteriezelle macht am Standort ein neues Umspannwerk und eine Hochspannungsverbindung notwendig. Rund 30 Millionen Euro investiert der lokale Netzbetreiber im Süden Münsters in die neuen Anlagen und Leitungen. „Die Stadtnetze investieren in das Stromnetz der Zukunft und schaffen im Hansa-Business-Park eine wichtige Grundlage für weiteres Wachstum und mehr erneuerbare Energien“, sagt Oberbürgermeister Markus Lewe zum symbolischen Spatenstich.

Vorteile bringt der neue Netzknotenpunkt auch für die Energieeinspeisung aus den nahe gelegenen Vorranggebieten für erneuerbare Energien entlang der Autobahn A1 und Bahnstrecken.

Bedarfsgerechte Infrastruktur für das Gewerbegebiet

Das Umspannwerk mit einem Hauptgebäude und einer Freiluftschaltanlage wird an der Kopenhagener Straße 12 gegenüber der Westfalen-Tankstelle entstehen. Die ankommende Hochspannung wird dort in Mittel- und Niederspannung umgewandelt. Unternehmen im Hansa-Business-Park können künftig direkt aus dem Mittelspannungsnetz (10 kV) oder dem Niederspannungsnetz (1 kV) versorgt werden. „Ein robustes und bedarfsgerechtes Stromnetz im Gewerbegebiet ist ein entscheidender Faktor für Investitionen und die Ansiedlung energieintensiver Betriebe. Das Umspannwerk Hansa-Business-Park planen wir daher mit ausreichend Reserven.“, sagt Franz Süberkrüb, Geschäftsführer der Stadtnetze Münster.

Das Umspannwerk Hansa-Business-Park soll spätestens zum Januar 2028 in Betrieb gehen, etwa zeitgleich mit der FFB. Zu diesem Zeitpunkt muss ebenfalls die Hochspannungsverbindung betriebsbereit sein, die die Anlage in Münsters Stromnetzarchitektur einbindet.

Deswegen stellen die Stadtnetze Münster parallel zum Anlagenbau in den Jahren 2025 und 2026 die notwendige Kabelverbindung zum neuen Umspannwerk her. Ausgehend vom Umspannwerk an der Weseler Straße, das von der Westnetz GmbH betrieben wird, wird die Trasse über die Galgenheide, Werneweg, Kappenberger Damm und Wiedaustraße geführt. Dies führt zu Verkehrseinschränkungen am Werneweg und insbesondere am Kappenberger Damm.

Kappenberger Damm: Sperrung für vier Wochen ab Herbstferien

Um die insgesamt knapp sechs Kilometer lange Strecke zu bewältigen, planen die Stadtnetze Münster mehr als 100 Bauabschnitte und eine Bauzeit von rund zwei Jahren. Damit der Kappenberger Damm über diese lange Bauzeit nicht komplett gesperrt werden muss, haben die Stadtnetze Münster eine kreative Lösung mit den Genehmigungsbehörden und Straßen.NRW abgestimmt. Die Stadtnetze schaffen ausreichend Platz für Bauarbeiten und KFZ-Fahrspur, indem sie die Seitenbankette in Richtung Innenstadt ertüchtigen und als Baufeld mitnutzen.

Wenn die Kabelverlegungen im zweiten Quartal 2025 beginnen, bleibt der Kappenberger Damm unter Engstellenregelung und Baustellenampeln weiterhin befahrbar. Der Radweg bleibt uneingeschränkt nutzbar und der Baumbestand geschützt. Für diese Vorbereitungen wird der Kappenberger Damm ab Beginn der Herbstferien am 14. Oktober 2024 für vier Wochen voll gesperrt.

Eine zentrale Rolle bei der Planung spielten die aktuellen und geplanten Baustellen im Süden Münsters (Umbau der „Spinne“, Metzer Straße, Weseler Straße) sowie der feste Termin für die Inbetriebnahme der Batterieforschungsfabrik. Vor diesem Hintergrund wurde die Sperrung für die vorbereitenden Arbeiten am Kappenberger Damm auf die verkehrsärmere Herbstferienzeit terminiert. Voraussichtlich Ende 2026 und Ende 2027 werden erneut Sperrungen für einige Wochen notwendig, insbesondere für die Asphaltierung und den Rückbau der verbreiterten Fahrbahn im Kappenberger Damm.

Umspannwerke sind Netzknotenpunkte, die die verschiedenen Spannungsebenen im Stromnetz miteinander verbinden. Zentrale Komponenten sind Leistungstransformatoren und Schaltanlagen. Umspannwerke, die in Transportnetzen mit höheren Spannungsebenen ab 110 KV arbeiten, werden häufig mit Freiluft-Schaltanlagen gebaut. In örtlichen Verteilnetzen wird die Energie meist in kleineren Innenraumanlagen transformiert.

Umspannwerke arbeiten hochautomatisiert, so dass vor Ort kein Personal tätig ist. Aufgrund ihrer zentralen Bedeutung für die Versorgungssicherheit sind Umspannwerke technisch besonders gesichert.

 

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